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[37] Die Sonn' hat sich verkrochen,
Der Tag ist gantz dahin,
Der Mond' ist angebrochen,
Die Arbeit-Trösterin,
Die Nacht, hat angeleget
Ihr schwartzes Trauerkleyd,
Kein Graß ist, das sich reget,
Kein Baum nicht weit und breit.
Die Welt ist schon zu Bette,
Und hat die Augen zu,
Wir schlaffen in die Wette,
Das Meer liegt auch in Ruh;
Nur zweene Geister wachen,
Der Krieg- und Liebesgott
Bestellen ihre Sachen
In dem wir sind als tod.
Wann uns gar sanffte träumet,
Und alle sicher seyn,
Ihr keiner, derer säumet,
Nimpt seine Schantzen ein.
Soldaten die verlangen
Nach Blute für und für;
Der Buhler ligt gefangen
Für seiner Liebsten Thür.
Mars muß sein Läger schlagen
Hier unters grosse Dach,
Auch Hitz' und Kält' ertragen,
Trinckt offtmals auß der Bach;
So muß sich auch gewehnen
Ein Buhler, lescht vor Wein
Mit vielen heissen Threnen
Den Durst der Liebespein.
[37]
Man sieht zu jedermalen
Bey Nachte heller seyn
Deß Feuers liechte Strahlen,
Als bey der Sonnen Schein;
Auch damals legt die Liebe
Dem Feuer besser zu,
Wann alles gleich ist trübe
Und kränckt uns ohne Ruh.
So wird auch sonst gelesen,
Daß Venus bey der Nacht
Deß Kindes sey genesen
Und es zur Welt gebracht.
Drumb wil sie, daß in gleichen
Der, welcher lieben wil,
Bey stiller Nacht soll streichen
Auff sein gewündschtes Ziel.
Herr Seyler, dieser Sachen
Seyd ihr nun gantz befreyt;
Ihr dörfft alleine wachen
Nach Lust und Fröligkeit
Und fahrt in guten Stande
Am sichern Hafen an.
Wol dem, der so zu Lande
Mit Glücke kommen kan.
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Weltliche Dichtungen
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